7. Station

Gedankenimpulse zu den Bildern

Die Kreuzwegbilder der Kapelle der Schulschwestern, gestaltet 1983 von Prof. Wolfgang Bergner, laden zu tiefergehenden Interpretationen ein.

Zur Farbgebung 

Die Sträflingskleidung der KZ-Häftlinge, grau-blaue Streifen, wird von Jesus übernommen und in Rot-gold verwandelt. Jesus ist immer dort, bei den Geknechteten, bei den Gefangenen, bei den Hungernden, bei den Armen, er ist mitten unter uns. 
Was sind die Verbrechen in unserer Welt und Zeit.  
Woran leidet Jesus heute?  
Wasche ich mir die Hände, denn schuld sind immer die anderen? 
 
Zur Linienführung 

Die rote Linie trägt Jesus und Simon. Jeder Mensch wird von Gottes Liebe getragen. Simon und jeder von uns. Jesus nimmt unsere Hilfe an. 
Wem kann ich helfen? 
Wie kann ich Hilfe annehmen?  

Wem bin ich für seine Hilfe dankbar? 
Auf dem Hintergrund der Verbrechen des 20. Jahrhunderts ist Jesu Kreuzigung umso mehr getragen von Gottes unendlicher Liebe (die rote Linie und Sonne). 

Die Formgestaltung 

Im Tabernakelmotiv sehen wir die 15. Station des Kreuzweges, die Auferstehung. Wir deuten dieses Bild als „Mitteilung Gottes“ im Sakrament. Gott teilt sich uns mit, er gibt sich uns mit, wir nehmen Gott auf und wir strahlen Gott auch wieder aus. 

Bin ich durchlässig für Gottes Liebe? 

Nach innen? Lasse ich sie zu? 

Nach außen? Gelingt es mir, sie weiterzugeben? 

Der Künstler

Wolfgang Bergner war akademischer Maler mit Langenloiser Wurzeln * 1943 in Langenlois/NÖ - 2010 
 
Ausbildung 
1961-1966 Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien (bei Sergius Pauser) 
Studium an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg (Radierung) 
 
Auszeichnungen, Stipendien 
1987 „Dr. Theodor Körner Preis“ für Malerei 
Text von der Sterbeanzeige Wolfgang Bergners:
Falls der Tod aber gleichsam ein Auswandern ist von hier an einen anderen Ort, und wenn es wahr ist, was man sagt, dass alle, die gestorben sind, sich dort befinden, welch größeres Glück gäbe es wohl wie dieses? Sokrates 

Verwandter Bibeltext 

Herr, denk daran, was uns geschehen, / blick her und sieh unsre Schmach!
Dahin ist unseres Herzens Freude, / in Trauer gewandelt unser Reigen.  Die Krone ist uns vom Haupt gefallen. / Weh uns, wir haben gesündigt. Warum willst du uns für immer vergessen, / uns verlassen fürs ganze Leben?  Kehre uns, Herr, dir zu, / dann können wir uns zu dir bekehren. /  
Erneuere unsere Tage, damit sie werden wie früher. (Klgl 5) 

Kommentar hinterlassen